Unregelmäßige deutsche Verben im Business-Umfeld

Sie sind eine Herausforderung für beinahe jede*n Sprachenlerner*in: die unregelmäßigen deutschen Verben. Wir geben Tipps, wie Sie diese Herausforderung meistern und zeigen Ihnen an praktischen Beispielen wichtige unregelmäßige Verben.

Daran erkennen Sie unregelmäßige Verben

In der deutschen Sprache gibt es ungefähr 200 unregelmäßige Verben. Viele davon sind wichtiger Teil des täglichen Sprachgebrauchs. Dadurch sind sie auch im Business-Umfeld wichtig. Ein solches Wort auf den ersten Blick zu erkennen, ist so gut wie unmöglich. Um herauszufinden, ob ein Verb unregelmäßig ist, müssen Sie es konjugieren. Das heißt, Sie müssen es in eine Zeit- und Personalform setzen.

Regelmäßige Verben sind – im Gegensatz zu unregelmäßigen – einfach in ihren verschiedenen Konjugationen zu lernen. Bei regelmäßigen tritt keine große Änderung im Wort auf: Das Verb „erledigen“ zum Beispiel wird im Präteritum zu „erledigte“. Im Partizip II zu „erledigt“. Es bleibt in der Stammform gleich und ist in allen Formen leicht wiederzuerkennen.

Unregelmäßige Verben erkennen Sie hingegen daran, dass sich bei der Konjugation der Verbstamm ändert: Der Stammvokal (a, e, i, o, u) wechselt oft schon im Präsens in der 2. und 3. Person Singular, und dann auch im Präteritum und Perfekt.

➡️ Ein Beispiel: Das Verb „fahren“
In der Vergangenheitsform wird es zu „fuhren“. Die Stammform des Verbs hat sich somit geändert. Aus „fahren“ wurde „fuhren“. Formen wir das Verb erneut um, dieses Mal ins Partizip II, erhalten wir „ge-fahren“.

Unregelmäßige Verben lernen

Das Verb „sein“
Von der Stammform bleibt bei der Konjugation nichts übrig: Im Präteritum wird aus „sein“ ein „war“. Im Partizip II wird es zu „gewesen“. Nichts deutet auf den ersten Blick darauf hin, dass es sich um ein und dasselbe Verb in unterschiedlichen Zeitformen handelt. 

❕ Tipp: Die beste Methode, unregelmäßige Verben zu erkennen und zu lernen, ist es, sie in der 3. Person Singular (er, sie, es) zu konjugieren. 
Nehmen Sie also ein Verb und bauen Sie damit einen einfachen Satz, der mit „er“, „sie“ oder „es“ beginnt und probieren Sie die verschiedenen Zeitformen aus. In den meisten Fällen zeigt sich dann, ob ein Verb unregelmäßig ist. 
Beim Beispiel „helfen“ fällt dies bereits im Präsens auf: In der 3. Person Singular wird daraus „er/sie/es hilft“.

Weiteres Beispiel: „trinken“
„Er trinkt Kaffee.“ – Im Präsens ist hier noch nicht erkennbar, ob es sich um ein unregelmäßiges Verb handelt. Aus „trinken“ wird „trinkt“. Folglich ist keine Veränderung im Verbstamm erkennbar. Im Präteritum wird es dann aber offensichtlich: „Er trank Kaffee.“ Die Änderung des Verbstamms ist klar erkennbar. Im Partizip II ebenfalls: „Er hat Kaffee getrunken.“ 
💡 Hinweis: Die allermeisten unregelmäßigen Verben bilden das Partizip II auf „-en“ und nicht auf „-t“.

Diese unregelmäßigen Verben helfen am Arbeitsplatz

Die meisten Verben in der deutschen Sprache sind regelmäßig. Es gibt aber ein paar unregelmäßige Verben, die am Arbeitsplatz hilfreich sein können. Hier ein paar Beispiele:

😃 „heißen“ ➔ „hieß“ ➔ „geheißen“ – Der Höflichkeit halber stellen Sie sich neuen Kolleg*innen vor und sagen, wie sie heißen. Vielleicht erfahren Sie dabei auch, wie Ihr*e Vorgänger*in hieß.

💬 „sprechen“ ➔ „sprach“ ➔ „gesprochen“ – Um gut informiert zu sein, sprechen Sie auch mit den Kolleg*innen. Worüber Sie gesprochen haben, hilft Ihnen bei der Zusammenarbeit.

📞 „anrufen“ ➔ „anrief“ ➔ „angerufen“ – Für den gegenseitigen Austausch rufen Sie auch jemanden an. Erinnern Sie sich noch daran, wer Sie zuletzt anrief?

🙏🏽 „bitten“ ➔ „bat“ ➔ „gebeten“ – Wenn Sie eine Aufgabe nicht alleine schaffen, bitten Sie eine*n Kolleg*in um Hilfe. Andersherum werden auch Ihre Kolleg*innen Sie schon um Hilfe gebeten haben.

👐 „helfen“ ➔ „half“ ➔ „geholfen“ – Wer, wie oben beschrieben, um Hilfe bittet, sollte auch selber helfen. Bestimmt hat Ihnen auch schon ein*e Kolleg*in bei etwas geholfen.

✏️ „schreiben“ ➔ „schrieb“ ➔ „geschrieben“ – Für die Arbeit schreiben Sie auch Berichte. Worüber Sie geschrieben haben, ist relevant für das Unternehmen. 

👉 „bringen“ ➔ „brachte“ ➔ „gebracht“ – Haben Sie eine Aufgabe abgeschlossen, bringen Sie das Ergebnis vielleicht dem oder der Chef*in. Möglicherweise hat Ihnen auch schon mal ein*e Kolleg*in einen Kaffee mitgebracht.

🗨️ „empfehlen“ ➔ „empfahl“ ➔ „empfohlen“ – Im Meeting empfehlen Sie eine bestimmte Arbeitsweise. Das, was Sie empfohlen haben, wird im Anschluss diskutiert.

🤝 „entscheiden“ ➔ „entschied” ➔ „entschieden” – Zusammen mit Ihrem Team entscheiden Sie über das Vorgehen. Schlussendlich sollten möglichst alle zufrieden sein, mit dem was sie entschieden haben.

💡 „wissen“ ➔ „wusste“ ➔ „gewusst“ – Nicht nur Ihr Können ist wichtig, sondern auch, dass Sie etwas wissen. Denn wer was weiß, weiß auch, wie man das Wissen am Arbeitsplatz nutzt. – Beispielsweise das Wissen über unregelmäßige Verben, welches Sie gerade erlangt haben. Haben Sie einiges davon schon gewusst?

Was haben wir gelernt?

Unregelmäßige Verben gibt es zwar „nur“ rund 200 Stück in der deutschen Sprache, aber sie zu entdecken ist auf den ersten Blick nicht immer einfach. Es gibt aber einen Trick, wie Sie diese Herausforderung meistern können: Die Konjugation in der 3. Person Singular bringt das gewünschte Ergebnis ans Tageslicht. Merken Sie sich also: Wer mit einem Plan vorgeht, muss beim Lernen weniger leiden, als diejenigen, die ohne Plan vorgingen und deshalb beim Lernen litten.

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Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! ✨