Essen gehen in Deutschland: Menüauswahl, Trinkgeld und ungeschriebene Regeln

Die deutsche Essenskultur zeichnet sich durch eine sehr vielfältige Küche aus und hat mehr zu bieten als Bratwurst und Sauerkraut. Essen gehen in Deutschland ist ein gesellschaftliches Ereignis, das mit bestimmten Gepflogenheiten und Traditionen verbunden ist. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Aspekte, die du beachten solltest, wenn du in Deutschland essen gehst – von der Menüauswahl über das Trinkgeld bis hin zu den ungeschriebenen Regeln.

Menüauswahl in Deutschland: Vielfalt und Regionalität

Die deutsche Küche ist so vielfältig wie die Regionen des Landes selbst. Neben Klassikern wie Sauerbraten und Knödel gibt es regionalen Spezialitäten wie Weißwurst in Bayern oder Labskaus in Hamburg – die Auswahl ist groß. Viele Restaurants bieten saisonale Menüs an, die frische Zutaten aus der Region verwenden. Gleichermaßen hat sich die internationale Küche schon lange fest in der deutschen Gastronomie etabliert, auch vegetarische und vegane Optionen finden auf immer mehr deutschen Speisekarten einen Platz. Um die besten Gerichte des Hauses zu entdecken, kannst du ganz einfach beim Bestellen die Servicekräfte nach Empfehlungen fragen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist es in Deutschland nicht üblich, dass automatisch ein Wasser auf den Tisch gestellt wird, denn Freigetränke gibt es nicht – außer du fragst explizit nach einem Glas Leitungswasser.

Trinkgeld beim Essen gehen: Ein Zeichen der Wertschätzung

In Deutschland ist Trinkgeld zwar nicht verpflichtend – wie in den USA zum Beispiel – gilt jedoch als Zeichen der Wertschätzung für den Service. Generell liegt das Trinkgeld zwischen 5 und 10 Prozent des Rechnungsbetrags. Es ist höflich, das Trinkgeld direkt beim Bezahlen zu geben, indem du den Betrag aufrundest oder einen kleinen Anteil zusätzlich zur Rechnung hinzufügst. 

Viele Deutsche runden den zu zahlenden Betrag einfach auf, anstatt einen bestimmten Prozentsatz zu berechnen. Wenn die Rechnung zum Beispiel 27 Euro beträgt, könntest du 30 Euro geben und der Servicekraft sagen, dass sie den Rest behalten soll.

Knigge-Regeln im Restaurant: Höflichkeit und Etikette

In Deutschland wird Höflichkeit großgeschrieben. Es ist wichtig, beim Betreten eines Restaurants freundlich zu grüßen und sich beim Verlassen zu bedanken. Wenn du mit einer Gruppe essen gehst, ist es üblich, dass der Gastgeber die Rechnung übernimmt oder die Kosten gleichmäßig aufgeteilt werden. 

Während des Essens solltest du darauf achten, die Hände auf dem Tisch zu platzieren, aber nicht die Ellbogen. Bei dem ersten Getränk ist es üblich mit „Prost“ anzustoßen und sich dabei in die Augen zu schauen. Nach dem Essen kannst du das Besteck nebeneinander auf den Teller legen, um zu signalisieren, dass du fertig bist. 

Tipps für einen entspannten Restaurantbesuch

In vielen Restaurants solltest du vorab reservieren, um garantiert einen Platz zu bekommen. Das empfiehlt sich besonders in größeren Städten, am Wochenende oder an Feiertagen. Anders als in manch anderen Ländern wartest du in Deutschland meist am Restauranteingang, bis dir ein Platz zugewiesen wird. 

Um beim Essen nicht zu stören, fragen die Servicekräfte nicht immer nach, ob du noch etwas brauchst. Wenn du noch etwas bestellen möchtest, kannst du zum Beispiel durch Blickkontakt und dezentes Winken auf dich aufmerksam machen.

Essen gehen in Deutschland ist mehr als nur eine Mahlzeit – es ist ein gesellschaftliches Erlebnis, das durch die entspannte Atmosphäre und die vielseitige Menüauswahl zu einer kulturell bereichernden Erfahrung wird. Wenn du dich an die oben beschriebenen Tipps und Regeln hältst, steht einem entspannten Restaurantbesuch mit deinen deutschen Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen nichts mehr im Wege.

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